Alles über die Hierarchie der italienischen Weinbezeichnungen
Wenn Sie eine Flasche italienischen Qualitätsweins betrachten, werden Sie die folgenden Abkürzungen auf dem Etikett sehen: DOP, IGP, DOC, DOCG oder IGT. Was sind die Unterschiede?
In Italien hat sich das System der italienischen Ursprungsbezeichnungen seit den 1960er Jahren erheblich weiterentwickelt. Trotz des Reichtums und der Vielfalt des Landes, die sich in einer beeindruckenden Anzahl von Bezeichnungen niederschlägt, wurde das System überschaubarer, bis die europäische Gesetzgebung vor nicht allzu langer Zeit das System erneut umgestaltete. Zusammengefasst:
"Altes" System
Vino da Tavola: Diese Bezeichnung umfasst alle Weine, die keiner anerkannten Bezeichnung zugeordnet werden können.
IGT: Wie in anderen europäischen Ländern entsprechen die italienischen IGT (Indicazione Geografica Tipica) bestimmten, aber ausgedehnten Gebieten (vins de pays) und flexibleren Vorschriften: Sie umfassen sowohl sortenreine Weine als auch die besten Jahrgänge. Einige Appellationen sind so gross wie Regionen (Toscana IGT, Sicilia IGT) und umfassen nicht nur gute Qualitätsweine zu erschwinglichen Preisen, sondern auch teure, weltweit begehrte Jahrgänge. Diese Kategorie hat es einigen Erzeugern ermöglicht, sich von den strengen Regeln der DOs zu lösen und gleichzeitig ein ausgezeichnetes Qualitäts- und Anerkennungsniveau beizubehalten.
Die 1963 geschaffenen DOCs (Denominazione di Origine Controllata = AOC) sind in der Öffentlichkeit gut bekannt. Heute gibt es mehr als 300 DOC-Bezeichnungen. Sie schreiben strenge Spezifikationen vor und regeln die Verwendung von Rebsorten. Nach europäischem Recht sind die DOCs seit 2012 in das DOP-Gesetz aufgenommen worden. Ihre Verwendung ist jedoch als spezifischer traditioneller Begriff weiterhin zulässig.
DOCGs (Denominazione di Origine Controllata et Garantita, das Äquivalent zu einem "Grand Cru"), die ebenfalls unter die DOP-Regelung fallen, unterliegen strengeren Normen: einer bestimmten Produktionsmenge, einer Seriennummer und möglicherweise einer Verkostung vor der Abfüllung. Die Bezeichnung wird Weinen verliehen, die bereits seit mindestens 5 Jahren als DOC anerkannt und per Ministerialerlass zugelassen sind. Die Zahl der DOCGs hat sich im Jahr 2010 drastisch auf 73 Appellationen erhöht. Die meisten davon befinden sich in den Regionen Piemont (9 DOCGs, darunter Barbaresco, Barolo, Gattinara, Moscato d'Asti und Roero), Toskana (7 DOCGs, darunter Chianti Classico, Carmignano und Brunello di Montalcino) und Venetien (darunter Amarone della Valpollicella und Recioto della Valpolicella).
Neues System
Das DOP-System: Die DOP (Denominazione di Origine Protetta = geschützte Ursprungsbezeichnung) ist eine auf europäischer Ebene weit verbreitete Bezeichnung. Diese Bezeichnung kennzeichnet die Zugehörigkeit zu einem bestimmten geografischen Umfeld, das nach genauen Vorgaben hergestellt und verarbeitet wird. Seit 2010 soll sie (im Prinzip) die Bezeichnungen DOC und DOCG umfassen und ersetzen.
Das System der I.G.P. (Indicazion Geografica Protteta) geht ebenfalls auf europäische Rechtsvorschriften zurück. Sie gilt für den Agrar- und Weinsektor und ist an einen geografischen Ursprung gebunden. Sie weiht und schützt ein Know-how oder eine bestimmte Qualität, die auf einen geografischen Ursprung zurückzuführen ist.
Auf der Ebene der Verbraucher ist eine kleine Verwirrung zu besprechen: Es ist üblich, diese DOC/DOP als Indikatoren für die Weinqualität zu betrachten. In gewisser Weise ist dies verständlich, denn das System der Ursprungsbezeichnungen hat zu einer erheblichen Verbesserung des Niveaus der Weine geführt. Im engeren Sinne ist eine DOC jedoch eher eine Garantie für die Herkunft der Trauben und die Einhaltung der Produktionsmethoden als eine Garantie für Spitzenqualität.
Nun gut, wie finden wir uns also in der Praxis zurecht?
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