Weinregion Italiens
Die 20 Weinbauregionen Italiens:
Italien verfügt über ein einzigartiges kulturelles, historisches und künstlerisches Erbe. Es gibt aber auch zwanzig Verwaltungsregionen und ebenso viele verschiedene Weinbaugebiete, Klimazonen und Küchen. Dieses reiche Mosaik drückt sich in der immensen Vielfalt der im ganzen Land produzierten Weine aus. Von Nord bis Süd ermöglicht die Vielfalt an Klimazonen, Böden, Rebsorten und Traditionen jedem Gaumen und jeder Veranstaltung, den dazu passenden Wein zu finden. Als Land der Herzlichkeit, des Teilens und des Geschmacks bringt Italien Menschen zusammen, indem es Gastronomie und Wein eng miteinander verbindet.
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Ein wenig über die Geschichte der Weinregionen Italiens
Von den Griechen seit der Antike Oenotria (Land des Weins) genannt, kann Italien auf eine 4000 Jahre alte Weinbaugeschichte zurückblicken und ist der grösste Weinproduzent der Welt. Die Ursprünge des Weinanbaus in Italien lassen sich bis zu den Etruskern und Griechen zurückverfolgen. Die Römer verbreiteten dieses Getränk in ganz Europa und machten es universell und allgegenwärtig. Zur Versorgung der Bevölkerung und der Armee wurden in allen Regionen des Reiches Weinbau und Handel ausgebaut.
Das italienische Weinbaugebiet umfasst etwa 700.000 Hektar (10% der weltweiten Weinberge), davon 30.000 Hektar ökologisch bewirtschaftet (gegenüber 5000 in Frankreich) und erstreckt sich über das gesamte Staatsgebiet. Mit mehr als 200 offiziellen Weinanbaugebieten und 2 Millionen Produzenten ist die Vielfalt immens. Vom Prosecco bis zum Lacryma Christi, vom Chianti Classico bis zum Salice Salentino, von Marsala bis zum Barolo, vom Lambrusco bis zum Nero d'Avola, alle Facetten dieses wunderbaren Landes können durch die Verkostung seiner Weine und die Begegnung mit den Frauen und Männern entdeckt werden, die in engem Kontakt mit ihrem Land und ihrer Kultur leben.
Die Geographie der italienischen Weinregionen
Mit 7.500 km Küstenlinie und zwei Gebirgsketten (den Alpen an der Nordgrenze und dem Apennin, das Rückgrat des Landes, das sich über 1200 km von Norden nach Süden erstreckt) verfügt Italien über eine beeindruckende topographische und klimatische Vielfalt. Bergregionen (Aosta, Friaul, Piemont, Lombardei und Trentino), sanfte (toskanische) oder steile Hügel, Hochplateaus, Sand- und Kalksteinebenen (Apulien und die bekannte Primitivo Weine), steile Hänge (Cinque Terre in Ligurien), Küstengebiete (Sardinien, Marken) oder vulkanische Gebiete (Ätna in Sizilien, die Bucht von Neapel oder die Vulture-Region in der Basilikata): Die Zerklüftung des Reliefs macht das Land zu einer ebenso vielfältigen wie anspruchsvollen Gegend.
Was das Klima anbelangt, so ist es zwar überwiegend mediterran, aber eben nicht nur: So steht beispielsweise das kühle und feuchte Klima Venetiens im Gegensatz zum heissen und trockenen Klima Apuliens. Generell lässt sich Italien in drei grosse Weinbauregionen unterteilen:
- Der Norden mit seinem Gebirgs- und Kontinentalklima ist im Winter rau und neblig und im Sommer eher heiss und feucht. Die Region produziert frische und elegante Weine im alpinen Stil: Prosecco und Valpolicella in Venetien, Barolo und Barbaresco im Piemont;
- Mittelitalien, mit seinen mediterranen Einflüssen, bringt kräftige und körperreiche Weine hervor (Chianti und Bolgheri in der Toskana, Montepulciano in den Abruzzen). Das Klima ist kontrastreicher: Die Sommer sind sehr heiss und trocken und die Winter regnerisch und sehr kalt.
- Der Süden, eine untypische Region, erzeugt eher runde und fruchtige Weine, die vor Sonne nur so strotzen. Das Klima ist ziemlich heiss und trocken. Eine weitere Besonderheit: Dank ihres Klimas und der gewährten Umstellungsbeihilfen finden sich in dieser Region die meisten ökologischen Weinbaubetriebe.
Lassen Sie uns auch die beiden grossen Inseln des Landes nicht vergessen: Sardinien und Sizilien.
Die südlichen Regionen stellen etwa ein Drittel der nationalen Produktion her. Dafür liegen aber die international bekanntesten Regionen eher im Norden und im Zentrum: Piemont, Toskana und Venetien.
Die Rebsorten der italienischen Weine
Was die Rebsorten anbelangt, so hat Italien mehr als 400 genehmigte Herkunftsbezeichnungen, darunter 340 autochthone Sorten, ein Rekord! Unter den meistangebauten Rebsorten steht der Sangiovese (Chianti Classico, Brunello di Montalcino) mit 54.000 Hektar an bepflanzter Fläche an erster Stelle. An zweiter Stelle stehen die Glera (Prosecco) und der Montepulciano (jeweils 27.000 Hektar). Mit 24.000 Hektar liegt der Merlot an dritter Stelle, gefolgt von Chardonnay und Barbera (etwa 20.000 bzw. 18.000 Hektar). Die im Piemont endemische Rebsorte Nebbiolo wird für die Komposition der sehr berühmten Barolos, Barbaresco und Langhe verwendet. Der Name der Rebsorte stammt von Nebia (Nebel), in Anlehnung an die nebligen Hügel der Region, in der die Rebsorte gedeiht. Im Norden und im Zentrum des Landes wird Trebbiano für die Herstellung vieler Weissweine verwendet. Im Süden sind die Sorten Primitivo (Primitivo di Manduria) und Negroammaro (Salice Salentino) beispielsweise in Apulien für ihre unvergleichlich fruchtige Rundheit bekannt. Der tanninhaltige und saftige Aglianico, der in Kampanien und der Basilikata (Taurasi, Aglianico del Vulture) sehr präsent ist, gewinnt immer mehr an Qualität und Ansehen. Schliesslich sind Nero d'Avola (Sizilien) und Cannonau (Sardinien) dank ihrer Typizität und Fruchtigkeit heute auf den Tischen in Europa und anderswo sehr präsent.
Was die internationalen Rebsorten, insbesondere die französischen, betrifft, so sind sie in Italien gut vertreten, auch wenn die g. g. A. ihre Verwendung einschränken und der gegenwärtige Trend eine Rückkehr zu den einheimischen Sorten zeigt. Wie oben erwähnt, sind Merlot und Chardonnay gut vertreten und stehen an dritter Stelle der meistangebauten Rebsorten.
Die geschützten Bezeichnungen der italienischen Weine
Auf der Ebene der Herkunftsbezeichnungen schliesslich hat sich die Situation allmählich entwickelt. Seit den 1960er Jahren hat sich das Herkunftssystem stetig weiterentwickelt. Die Produzenten stellen jedoch ihre Region und ihr Talent in den Vordergrund. Anfang der 1990er Jahre erzwang die Einführung europäischer Regelungen eine Organisation und Hierarchie, die bis heute in Kraft ist:
Die IGT (neu g. g. A.) entsprechen spezifischen, aber ausgedehnten Gebieten und flexibleren Regelungen: Hier finden sich sowohl Sortenweine als auch die besten Jahrgänge. Es gibt etwa 120 IGT.
Die 1963 gegründeten DOC sind in der Öffentlichkeit gut bekannt. Heute gibt es davon über 300. Sie schreiben anspruchsvolle Spezifikationen (Erträge, Alterung) vor und regeln die Verwendung von Rebsorten. Nach europäischem Recht wurden die DOC seit 2012 in das DOP-Gesetz aufgenommen.
DOCG (die nun auch unter die DOP-Regel fallen) unterliegen strengeren Standards: reduziertes Produktionsvolumen, Seriennummer auf dem Etikett und manchmal Geschmackstest vor der Abfüllung. Die Zahl der DOCG liegt bei über 70.
Schliesslich sind italienische Rotweine in der Schweiz sehr beliebt, sie machen rund 30% des nationalen Verbrauchs aus. Der Anteil der italienischen Weissweine ist mit etwa 10-12% niedriger.